Der Traum vom Frieden -
seit jeher beflügelt er die Menschen und lässt die Herzen höher schlagen: „Und sie werden ihre Schwerter zu Pflugscharen und ihre Spieße zu Sicheln machen.“ Für mich sind es die eindrücklichsten Worte, die die Heilige Schrift zu bieten hat. Denn es sind die Menschen selbst, die beginnen ihre Waffen umzuschmieden, nachdem Gott ihnen den Weg gezeigt hat. Menschen, die ihrer Sehnsucht nach Frieden Raum geben. Über die Jahrhunderte hinweg haben sich die Friedensvisionen der Propheten Micha und Jesaja tief in unsere Herzen eingegraben. Ich erinnere mich noch gut an die vielen Erzählungen, die in meiner Heimatgemeinde in Magdeburg miteinander geteilt wurden. Erinnerungen an die hoffnungsvollen Tage im Herbst 1989, als die Menschen es wagten auf die Straße zu gehen. Als sie es wagten ihrer Sehnsucht nach Freiheit freien Raum zu geben. Und sie haben es geschafft. Nicht mit Gewalt, sondern mit Kerzen und Gebeten haben sie eine Diktatur ins Wanken gebracht. In diesem konkreten historischen Moment sind die Friedensvisionen der Propheten Wirklichkeit geworden. Und doch war es nur ein kurzer Moment in der Menschheitsgeschichte, als der Ruf „Keine Gewalt“ Erfolg hatte. Die Nachrichten dieser Tage sind wieder voll mit Krieg und Zerstörung. Aber die mehr als 2800 Jahre alten Friedensvisionen bleiben. Gott hat sie uns eingeschrieben in unsere Herzen. Im Rahmen der Planung der FriedensDekade hatte ich viele Begegnungen, die mich sehr berührt haben. Begegnungen, wo ich sie gespürt habe, die tiefe Sehnsucht nach Frieden und das Wissen darum, dass es so nicht weitergehen kann. Und doch fühlen wir uns oft ohnmächtig, wenn die neuesten Tagesmeldungen auf uns einprasseln. Aber der Friede kommt auf leisen Sohlen, und er beginnt tief in uns drin. In dem Wissen darum, dass Gott mich einzigartig und wunderbar geschaffen hat, finde ich den Frieden in mir selbst. Gnädiger gehe ich mit meinen eigenen Fehlern und denen meiner Mitmenschen um. Kommen Sie vorbei zu den vielfältigen Veranstaltungen unserer FriedensDekade, und lassen Sie uns einander von unseren Sehnsüchten nach Frieden erzählen.
Sarah Pantke