Werkstattbericht - Wie geht es unserer Orgel?
Unsere Bethmann-Orgel: Bilder einer Wiedergeburt! Seit einem guten Jahr erinnert nur noch diese verwaiste Orgelbank daran, dass sich unsere Bethmann-Orgel gegenwärtig zu ihrer Wiedergeburt in der Orgelbauwerkstatt befindet.
Nach einer sorgfältigen „Eingangsuntersuchung“ und dem Feinschliff an den „Therapieplänen“ entstanden exakte Konstruktionszeichnungen. Sie bilden jetzt die Arbeits-Grundlage für die Mitarbeiter der Orgelbauwerkstatt Jörg Bente in Suthfeld.
Der besondere Wert unserer 200-jährigen Denkmals-Orgel liegt in den vielen originalen Bethmann-Pfeifen, die inzwischen aufwändig aufbereitet wurden. Etliche große Subbass-Holzpfeifen beispielsweise erhielten neue, verlängerte Füße, damit ihr Klang unbehindert nach vorne abstrahlen kann. Die ursprünglich tiefsten Töne der Orgel mussten schon nach kurzer Zeit wegen zu starken Holzwurmbefalls ausgebaut werden. Deshalb warten wir jetzt gespannt darauf, dass dem Instrument diese abgängige Klangfarbe - originalen Unterlagen entsprechend - wieder hinzugefügt wird. Der Orgelbauer Christoph Neitzel fertigt aus schönstem Fichtenholz die nach oben hin sich erweiternden Pfeifenkörper des Registers „Posaune 16`, einer bis zu 4,20 m langen Zungenstimme, hier erkennbar hinter ihm hochkant an der Wand angelehnt.
Als vor rund 100 Jahren unsere Orgel mittels eines Gebläses „elektrifiziert“ wurde, entfernte man leider ihre ursprüngliche Windanlage mit zwei großen Bälgen. Im Rahmen der gegenwärtigen Rekonstruktion entstehen auch diese momentan genau nach den alten Bethmann-Unterlagen neu. Das Bild zeigt ihre ungeheure Dimension im Vergleich zu dem daran arbeitenden Orgelbauer Klaus Wollert.
Ein weiteres Bild lässt den gerade neu entstehenden Spieltisch erahnen. Bitte ergänzen Sie sich dahinein die noch fehlenden Tasten und die Registrierhebel zur Wahl der Klangfarben! Und reicht Ihre Fantasie auch aus, um sich davor die eingangs gezeigte Orgelbank vorzustellen?
Etwa Mitte Juni verlegen die Orgelbauer dann ihren Arbeitsschwerpunkt in unsere St.-Thomas-Kirche, um das Puzzle unserer „Betti“ hier vor Ort sorgfältig und fachmännisch zu vervollkommnen. Sie bringen dazu alle vorgefertigten und überholten Einzelteile mit, um hier auf unserer Empore das Bethmann-Denkmal innerhalb etwa eines Vierteljahres wieder zum wohlklingenden Leben zu erwecken.
Zuletzt bringt dann der Restaurator Dietrich Wellmer aus Himbergen auch dessen Äußeres wieder zum ursprünglichen Glanz.
Der nächste Gemeindebrief berichtet Ihnen dann vom Endspurt und Zieleinlauf unserer Bethmann-Erfolgsstory! Freuen Sie sich schon jetzt darauf und warten Sie gespannt auf den Termin der Wiedereinweihung!
(Hanns Stahmer)